Homematic Bewegungsmelder Komplettbausatz (HM-Sen-MDIR-WM55) zusammenbauen

Bisher verwende ich in meinem Smart Home Setup noch keine Bewegungsmelder. Da ich mittlerweile jedoch einige Anwendungsfälle habe, wo dies sinnvoll wäre, habe ich mir von ELV einen Homematic Bewegungsmelder als Bausatz zum Testen gekauft. Da sich vielleicht einige fragen, wie kompliziert es ist so einen Bausatz aufzubauen, habe ich den Zusammenbau hier dokumentiert und ein wenig erläutert.

Im  Homematic System gibt es verschiedene Bewegungsmelder. Der neueste ist der HM-Sen-MDIR-WM55. Dieser ist aktuell nur als Bausatz zu haben. Er bietet neben der reinen Bewegungsmelder Funktionalität noch eine Tastwippe, d.h. man kann den Bewegungsmelder über und unter dem „Auge“ drücken und damit konfigurierbare Aktionen auslösen. Das brauche ich zwar eigentlich gar nicht, aber das Gerät hat es eben 🙂

Lieferumfang

Der Bewegungsmelder kommt in einer relativ unscheinbaren weißen Schachtel mit Aufdruck der Modellbezeichnung.

Die Schachtel enthält:

  • Aufbauanleitung
  • Bedienungsanleitung
  • Fassung und Gehäuse
  • Hauptplatine
  • Linse
  • Sensor
  • Kleinteile
  • Befestigungsmaterial


Die Aufbauanleitung fällt relativ umfangreich aus und entält zusätzlich zur reinen Beschreibung des Zusammenbaus auch noch den Schaltplan des Geräts und Erläuterungen zur Funktionsweise. Für technisch Interessierte ist das sehr interessant, alle anderen können das ignorieren, es ist für den Zusammenbau nicht notwendig zu wissen.

Notwendige Ausstattung

Um den Bausatz zusammenbauen zu können, halte ich folgende Gerätschaften für zwingend notwendig:

  • Lötkolben mit feiner Nadelspitze, besser Lötstation mit regelbarer Temperatur
  • Lötzinn
  • kleiner Elektronik-Seitenschneider
  • „dritte Hand“, d.h. ein Gerät mit verschiedenen Klemmen um Platinen halten zu können
  • Heißklebepistole

Darüber hinaus ist noch eine Entlötpumpe sinnvoll, falls beim Zusammenbau etwas schief gehen sollte.

Weiterhin sollte man über Grundkenntnisse im Löten verfügen. Wichtigste Regel aus meiner Sicht:

Das Lötzinn wird nicht auf die Spitze des Lötkolbens gegeben! Stattdesen wird das Lötpad mit der Spitze so weit erwärmt, dass das Lötzinn schmilzt wenn man es ebenfalls an das Pad hält! Nur dann ergibt sich eine einwandfreie Verbindung!

Zusammenbau

Der Zusammenbau beginnt damit, dass der Bewegungssensor auf die Hauptplatine aufgelötet wird. Hierzu spannt man die Platine am besten in der dritten Hand ein und steckt den Sensor von unten durch.

Den Sensor sollte man an der Vorderseite nicht mit der Hand berühren! Wenn es doch passiert muss er mit einem trockenen fusselfreiem Tuch gereinigt werden. Fett und Schmutz beeinträchtigen die Funktion des Sensors.

Dann biegt man die Anschlüsse des Sensors ein klein wenig so dass er nicht mehr heraus rutschen kann. Mit wenig Lötzinn fixiert man dann den Sensor an einem der drei Lötpads. Dabei ist darauf zu achten, dass der Sensor direkt auf der Platine aufliegt. Nun lötet man die drei Anschlüsse fertig und schneidet den Überstand mit dem Seitenschneider ab.

Als nächstes werden die Batteriekontakte angelötet. Das Vorgehen ist hierbei ähnlich wie beim Sensor- zuerst mit wenig Lötzinn fixieren, korrekten Sitz kontrollieren, dann fertig löten. Wichtig ist, dass die Kontakte gerade sitzen, ansonsten gibt es später Probleme beim einsetzen ins Gehäuse. Achtung, es gibt Kontakte für die Minus- und die Plus-Seite der Batterie. Schaut euch die Bilder in der Anleitung genau an um zu sehen welche wo hin müssen.

Danach wird die kleine 8polige Stiftleiste die oben rechts zu sehen ist angelötet. Auch hier ist darauf zu achten, dass die Leiste komplett plan an der Platine anliegt.

Nun wird das Funkmodul angebracht. Dieses wird auf die andere Seite der Stiftleiste angelötet. Wichtig ist, dass das Modul parallel zur Hauptplatine steht, ansonsten kann es sein dass darunter liegende Bauteile berührt werden! Vor dem Anlöten des Moduls muss noch die Antenne durch das Loch in der Platine gesteckt werden. Ist das Funkmodul angebracht, sind wir mit den Lötarbeiten fertig.

Die fertige Platine kann nun in die Halteplatte eingesetzt werden. Berücksichtigt hier die Hinweise in der Anleitung, wie der korrekte Sitz herzustellen ist. Die Antenne wird dann entlang der Klemmen an der Außenseite der Platte verlegt.

Weiter geht es mit der Linse, die den Sensor schützt und für die korrekte Funktion überaus wichtig ist. Es muss darauf geachtet werden, dass die Facetten, die in einer Reihe liegen, in einer Linie mit den Befestigungen der Schaltwippe liegen (also später waagrecht stehen). Die Linse wird mit vier Heißklebepunkten befestigt und soll nach innen in das Gehäuse etwa 2mm hinein stehen. Am besten richtet ihr die Linse aus, setzt einen Heißklebepunkt und kontrolliert nochmal den Sitz. Wenn es nicht richtig passt lässt es sich noch korrigieren, solange die Linse nur an einer Stelle fixiert ist.

Als letztes erfolgt die Endmontage. Vergesst nicht die beiden kleinen Federn einzusetzen, ansonsten federt die Wippe nach einem Tastendruck nicht richtig zurück. Anschließen muss nur noch alles zusammengesteckt werden.

Als Rahmen könnt ihr den mitgelieferten Rahmen verwenden, oder einen passenden Rahmen eines Standard Schalter-Programms, im Bild als Beispiel von GIRA.

Damit ist der Zusammenbau abgeschlossen. Es müssen noch zwei 1.5V Micro (AAA) Batterien eingesetzt werden, welche nicht im Lieferumfang sind. Dann kann das Gerät an die Smarthome Zentrale angelernt und in Betrieb genommen werden.

Fazit

Die Schwierigkeit des Bausatzes würde ich als „einfach“ einstufen. Dennoch kann ich den Zusammenbau nicht für jemand empfehlen, der noch nie gelötet hat – eine gewisse Erfahrung ist notwendig um nichts kaputt zu machen.  Die Anleitung ist sehr gut, zu allen Schritten sind Bilder vorhanden und genaue Erläuterungen. Ruhige Hände und brauchbares Löt-Equipment vorausgesetzt, ist der Bausatz in ca. einer halben Stunde locker zu schaffen.

Wie gut der Bewegungsmelder funktioniert, kann ich aktuell noch nicht sagen. Ich habe bisher noch nichts negatives zu dem Gerät gehört und werde nun erste eigene Erfahrungen damit sammeln. Das Anlernen an die Zentrale funktionierte jedenfalls schon einmal problemlos.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert